Viele Kanalbauwerke, vor allem in den Innenstädten, sind langsam, aber sicher in die Jahre gekommen. Und je älter sie sind, desto individueller sind sie oft gestaltet – viele von ihnen sind noch Stein auf Stein in Mauerwerk ausgeführt, weisen ungewöhnliche Formen auf. Im Zuge von Kanalsanierungen stellt sich meist heraus, dass dies auch auf die Schächte zutrifft. Sie zu erneuern, ist Präzisionsarbeit, die System braucht.
Denn um die Schächte ist es oft noch schlechter bestellt als um die Kanäle. Die Bausubstanz – meist Beton oder Klinker – wird gleich von mehreren Seiten angegriffen: von unten durch immer aggressivere Abwässer und Kanalgase, von oben durch Witterungseinflüsse und den stetig zunehmenden Verkehr. Defekte Steigeisen, Korrosion, Undichtheiten, Risse und Löcher in der Schachtwand gehören ebenso zu den festgestellten Schäden wie defekte Bermen und Gerinne.
Ganzheitliches System von Steinzeug-Keramo
Steinzeug-Keramo hat mit dem DURA-System ein ganzheitliches Konzept entwickelt, mit dem nicht nur der Kanal selbst, sondern auch die Schächte eine individuell passende Auskleidung erhalten. Diese besteht aus dem überaus widerstandsfähigen Material Polymerbeton, das eine Lebensdauer von 100 Jahren und mehr erreichen kann. Weil Schächte in der Regel an der oberen Öffnung eine lichte Weite von 600 mm aufweisen, unten aber im Querschnitt meist 1 m und mehr messen, besteht die Sanierungslösung aus einzelnen Elementen, die von oben bequem in den Schacht eingebracht werden können.
Die Elemente können bereits ab Werk so konfektioniert werden, dass sie auch in ungewöhnlich geformte Bauwerke genau einpasst werden können. Weil sie direkt in den bestehenden Schacht eingebracht werden, entfallen zeitaufwändige und teure Straßenbau- und Erdarbeiten, die zudem häufig tief in das urbane Gefüge von Innenstädten eingreifen. Lärm, Staub und Straßensperrungen bleiben Anwohnern auf diese Art weitestgehend erspart.
Im System DURA.Port bauen die Elemente aufeinander auf
- Die abriebfeste Schachtrinne kleidet schadhafte Gerinne (meist aus Ziegeln, Keramikfliesen oder Ortbeton) neu aus.
- Die Bermenplatte gewährleistet einen dauerhaften, korrosionsbeständigen Schachtboden und kann bei Bedarf besonders rutschfest ausgeführt werden. Sie wird aus zwei Teilen zusammengesetzt.
- Die Schachtwände werden nach dem aus dem Tunnelbau übernommenen Tübbing-Verfahren ringförmig auf der Platte aufgebaut, dabei bilden in der Regel drei Elemente einen Ring. Sie können noch vor Ort an geometrische Besonderheiten angepasst werden.
- Nach oben hin wird nach dem gleichen Prinzip eine vierteilige Konusform errichtet, die die Verengung zur Schachtöffnung nachbildet. Auf Wunsch wird diese mit Senklochbohrungen zur Befestigung an der Schachtwand geliefert.
- Weil in alle Elemente eine Falzverbindung integriert ist, können sie mit einem Spezialkleber stabil und dauerhaft zusammengefügt werden. So wächst Schritt für Schritt der neue Schacht im alten.
Das Material Polymerbeton erweist sich in der Praxis nicht nur als äußerst robust und langlebig, sondern erlaubt auch die Herstellung besonders dünnwandiger Elemente, so dass im Schacht ein Maximum an lichter Breite erhalten bleibt. In der Regel verringert sich der Schachtdurchmesser um lediglich 10 % – ausreichend, um weiterhin alle Inspektions- und Wartungsarbeiten störungsfrei durchzuführen. Nach der Fertigstellung der Sanierungslösung werden die neuen Elemente mittels eines besonders fließfähigen Spezialmörtels mit dem bestehenden Schacht verbunden. Im Ergebnis erhöht sich dadurch auch die statische Tragfähigkeit.
Alle Schächte sind sanierungsfähig
Mit dem DURA.Port-System sind grundsätzlich alle Schächte sanierungsfähig, unabhängig von Alter, Material, Größe und Geometrie. Auch wenn sie keine kreisrunde Form haben, sind Lösungen bereits ab Werk realisierbar. Steinzeug-Keramo betreut Sanierungsvorhaben intensiv mit technischem Know-how und entwickelt das System stetig weiter.