Ausgangspunkt für die alternative Energieerzeugung wird das Toilettenabwasser, das sogenannte Schwarzwasser. Dieses erfasst der HAMBURG WATER Cycle in der Jenfelder Au separat und führt es einer Aufbereitungsanlage am Rande des Quartiers zu. Dort vergärt es, wodurch Biogas entsteht. Das entstehende Biogas wird mithilfe von Kraft-Wärme-Kopplung vor Ort zu Elektrizität und Wärme umgewandelt.
“Auf diese Weise kann jede zweite Wohnung in der Jenfelder Au mit Strom versorgt werden. Außerdem werden rund 40 % des Wärmebedarfs gedeckt“, hob HAMBURG WASSER-Geschäftsführer Michael Beckereit die Vorzüge des neuen Entwässerungssystems hervor.
Anerkennende Worte fand Senatorin Jutta Blankau: „Ich bin überzeugt: diese Pionieranlage setzt Maßstäbe für die ökologische Nachhaltigkeit in der Stadtentwicklung und wird das Quartier Jenfelder Au enorm bereichern.“
Zusätzlich zur Biogasproduktion aus Abwasser bietet der HAMBURG WATER Cycle weiteres Potenzial, um die Abwasseraufbereitung zu optimieren. Die separate Ableitung des Toilettenabwassers eröffnet neue Wege, darin enthaltene Nähr- und Schadstoffe gezielter zurückzugewinnen bzw. zu behandeln. Zu diesem Zweck wird das Projekt wissenschaftlich begleitet. Die EU-Kommission und das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördern die bauliche Umsetzung und wissenschaftliche Begleitung.
Für seine Antwort auf die Frage, wie in Wohngegenden anfallendes Abwasser nachhaltig aufbereitet und zur Wärme- und Energiegewinnung genutzt werden kann, wurde der HAMBURG WATER Cycle in der Jenfelder Au im Anschluss an den ersten Spatenstich von der Initiative “Deutschland – Land der Ideen” ausgezeichnet. Damit ist das Projekt einer von 100 Preisträgern, die unter dem Motto “Ideen finden Stadt” gewürdigt werden. Prämiert werden Ideen und Projekte, die Lösungen für die Herausforderungen der Städte und Regionen von morgen bereithalten.
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Hintergrund zum HAMBURG WATER Cycle (HWC) in der Jenfelder Au
Der HAMBURG WATER Cycle (HWC) ist wegweisend für die Weiterentwicklung der Siedlungswasserwirtschaft in Richtung einer gesteigerten energetischen und stofflichen Effizienz und ist mit seiner Umsetzung in der Jenfelder Au einmalig in seiner Größenordnung.
Der Bau des HWC wird in drei Bauabschnitten realisiert. Im ersten Bauabschnitt werden die Grau- und Schwarzwassernetze mit Grauwasserpumpwerk und Vakuumstation gebaut. Im zweiten Bauabschnitt wird die Schwarzwasserbehandlungsanlage gebaut. Im dritten Bauabschnitt werden die Arbeiten mir dem Endausbau der Grauwasserbehandlungsanlage abgeschlossen.
Bauzeiten:
1. BA: Oktober 2013 – ca. Dezember 2014
2. BA: Frühjahr 2014 – Ende 2015
3. BA: Ab 2017
Zahlen, Daten und Fakten:
– Investitionsvolumen: rund 12 Mio. Euro
– Menge zu behandelndes Grau- und Schwarzwasser in der Jenfelder Au:
– Schwarzwasser: 6 l/Einwohner*d, 12 m³/d (Vakuumkanalisation)
– Grauwasser: 75 l/Einwohner*d, 150 m³/d, (Schwemmkanalisation im freien Gefälle)
– Ausstattung Betriebshof/Leistung: 2 Mikrogasturbinen (MGT) mit einer Leistung von jeweils 65 kW elektrisch und 100 kW thermisch. Mit dieser Leistung können im Endausbau 40 % der Wohnungen mit Wärme und 50 % der Wohnungen mit Strom versorgt werden.
– An den HWC angeschlossene Wohneinheiten: mehr als 600 Wohneinheiten mit rund 1000 Vakuumtoiletten
– Ca. 5.400 m Vakuumnetz für das Schwarzwasser, ca. 5.000 m Grauwasserleitung (freies Gefälle)
– Garantierter Unterdruck am Hausanschluss: -0,3 bar (unter Normaldruck)
Weitere Informationen unter: www.hamburgwasser.de
Kontakt: HAMBURG WASSER, Ole Braukmann, E-Mail: ole.braukmann@hamburgwasser.de