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Die Steinzeug-Schächte sind mit einem werkseitig eingebauten einteiligen Gerinne aus Polyurethan (PU) sowie mit in die Rohrwandung integrierten Schachtanschlüssen aus PU ausgestattet. Der innenseitig mit PU ausgekleidete Konus mit einer Einsteigöffnung von 625 mm ist für Belastungen der Klasse D 400 ausgelegt. Foto: Steinzeug-Keramo

Steinzeug-Schächte DN 1000 für Kanalisation in Haselünne

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Autor: Redaktion

Im Rahmen des von der Stadt in Eigenregie geplanten und mittels beschränkter Ausschreibung vergebenen Auftrags baute die Andreas Winters Tief- und Galabau, Meppen, in der im Ortsteil Eltern gelegenen Feldstraße auf einer Gesamtstrecke von rund 300 m Länge sechs Schachtbauwerke aus dem KeraPort-Schachtprogramm der Steinzeug-Keramo GmbH, Frechen, ein. Hierbei handelt es sich um vorgefertigte Einsteigschächte DN 1000 nach DIN EN 295-6 und ZP WN 295. Sie bestehen aus einem Schachtunterteil DN 1000 der Tragfähigkeitsklasse TKL120 (FN = 120 kN/m) und sind mit einem werkseitig eingebauten einteiligen Gerinne aus Polyurethan (PU) sowie mit in die Rohrwandung integrierten Schachtanschlüssen aus PU ausgestattet. Das Schachtunterteil verfügt über eine integrierte Auftriebssicherung. Der innenseitig mit PU ausgekleidete Konus mit einer Einsteigöffnung von 625 mm ist für Belastungen der Klasse D 400 ausgelegt. Da das Baufeld neben den beengten Platzverhältnissen insbesondere durch geringe Einbauhöhen sowie ein niedriges Gefälle gekennzeichnet war, legte der Auftraggeber bei der Wahl des Werkstoffes auf gute hydraulische Eigenschaften genauso viel Augenmerk, wie auf Korrosionsbeständigkeit und Langlebigkeit.
Neue Verbrauchergewohnheiten verkürzen die Haltbarkeiten
Abwässer sind heute deutlich aggressiver als noch vor wenigen Jahren. Der Grund dafür sind teilweise veränderte Verbrauchergewohnheiten. Einerseits bemühen sich Menschen bewusst, ihren Wasserverbrauch zu reduzieren. Andererseits ist z. B. der Anteil an Warmwasser am Gesamtverbrauch heute deutlich höher als in der Vergangenheit. Als Folge davon ändern sich auch die chemischen Reaktionen in den Abwassersystemen. Hinzu kommt, dass Stofffrachten, wie sie beispielsweise in landwirtschaftlich genutzten Gebieten typisch sind, ebenfalls zu einer hohen Beanspruchung der eingesetzten Rohrmaterialien beitragen. Für weitere Ortsteile von Haselünne mündet in der Feldstraße eine Abwasserdruckrohrleitung in die Schmutzwasserkanalisation, der sogenannte Freispiegelkanal. Aufgrund der hohen Verweilzeiten des Abwassers in der Druckrohrleitung verändern sich die Inhaltsstoffe. Diese Veränderung zieht die Bildung von biogene Schwefelsäure nach sich, die für nicht korrosionsfeste Materialien schnell zu Schäden führt. Die sogenannte biogene Schwefelsäure-Korrosion ist eine häufige Schadenssituation, die das Kanalnetz und insbesondere die Schachtbauwerke betrifft. Ein Entgegenwirken der Schwefelsäurebildung erfordert einen sehr hohen Aufwand, so dass das Austauschen der alten Schächte gegen korrosionsbeständige Schächte aus Steinzeug auf lange Sicht eine der wirtschaftlichsten Lösungen darstellt. „Die alten Schächte waren erst 1997 eingebaut worden“, erläutert Jürgen Schneider, Gebietsverkaufsleiter Steinzeug-Keramo GmbH, „trotzdem waren die Schäden, zu denen die Schwefelwasserstoffkorrosion geführt hatte, bereits erheblich.“
Steinzeug setzt Maßstäbe für die nächsten Jahrzehnte
Das gab für die Stadt Haselünne den Ausschlag, zukünftig auf ein anderes, langlebigeres Material zu setzen. „Steinzeug steht wie kein anderer Werkstoff für Korrosionssicherheit und Dichtheit beim Abwassertransport“, so Schneider. Schächte aus Steinzeug sind hart im Nehmen – über Jahrzehnte hinweg. Der robuste Werkstoff zeigt sich im täglichen Betrieb nicht nur äußerst unempfindlich gegenüber chemischer Korrosion, sondern ist zudem hochdruckspülfest und verformt sich nicht. „Darüber hinaus erfüllen die Schächte aus dem KeraPort Schachtprogramm in idealer Weise den Anspruch auf Dichtheit gegen Fremdwassereintritt. Das wiederum ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass Klärwerke ihren Betrieb effizient versehen können.“ Schneider nennt einen weiteren Vorzug: „Produkte von Steinzeug-Keramo sind Cradle-to-Cradle®-zertifiziert – produziert wird aus natürlichen Rohstoffen, und am Ende ihres Lebenszeitzyklus können die Produkte zu 100 % wiederverwertet werden.“ Der Einbau der neuen, langlebigen Schächte ist daher nicht nur eine wirtschaftlich sinnvolle Entscheidung, sondern rentiert sich auch mit Blick auf das wichtige Thema Nachhaltigkeit. In konkreten Zahlen drückt sich das so aus: Für die neuen Steinzeugschächte legt die Stadt einen Abschreibungszeitraum von 80 Jahren zugrunde.
Die mit integrierten Schachtanschlüssen und Auftriebssicherung versehenen KeraPort-Schächte ermöglichen einen besonders platzsparenden Einbau. Bei der Maßnahme in Haselünne war das von großem Vorteil, weil die von Landwirtschafts- und Linienverkehr genutzte Feldstraße mit gerade einmal 3 m Breite extrem eng ist. Die alten Schächte lagen zum Teil im seitlichen Straßenkörper, mit Haltungslängen von etwa 50 m zwischen den einzelnen Stationen. Um die neuen Schächte setzen zu können, reichte ein Auflager aus Sand und Kies. Zu den Besonderheiten vor Ort zählte, dass Übergänge von Steinzeug auf Kunststoffrohr geschaffen werden mussten. Darüber hinaus war die Einbautiefe mit 1,50 bis 2 m vergleichsweise gering. In einen der mit äußerem Absturz ausgestatteten Schächte musste zudem ein Geruchsfilter eingebaut werden. Unterm Strich verliefen die in offener Bauweise und in anlehmigem Boden ohne anstehendes Grundwasser vorgenommenen Arbeiten reibungslos. Nach Ablauf von nur 14 Tagen war die Maßnahme abgeschlossen, und die Stadt konnte die neuen Schächte in Betrieb nehmen.

Kontakt: Steinzeug-Keramo GmbH, Frechen, Tel. +49 2234 507-0,
info@steinzeug-keramo.com, www.steinzeug-keramo.com

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